Nord-Tour 2019 / ein subjektiver Reisebericht von Jürgen Tippe
Tag 1
Wir treffen uns bei Franz-Josef zuhause. Alles ist bestens vorbereitet, die 15 Mitfahrer in zwei Gruppen eingeteilt.
Pünktlich starten wir auf eine Reise mit vielen Überraschungen (Events), die Franz-Josef mit den beiden Guides Eberhard und Joachim für uns vorbereitet hat.
Event 1 findet in Bruchhausen-Vilsen statt. Wir betreten die Autowerkstatt von Wolfgang und Volker Wischnewski. Sie haben viele Schätze der Automobil-Legenden Borgward, Goliath und Lloyd zusammengetragen. Ich kann mich weder in der Werkstatt noch in dem Ausstellungsraum satt sehen. Weitere Details im Weser-Kurier
Mir knurrt bereits der Magen, als wir zum Mittagessen in der Klostermühle Heiligenberg ankommen. Ein Ort der Ruhe, den man sich ein zweites Mal ansehen sollte.
Weiterfahrt (mit Kaffeepause in einer Eisdiele) zum Kloster Neuenwalde, unserem eigentlichen Ziel.
Nachdem wir uns mit den Örtlichkeiten vertraut gemacht und alle ihren Zimmerschlüssel erhalten haben, treffen wir uns gegen 19 Uhr, um !zu Fuß! zum Abendessen in der ‘Alten Scheune‘ zu gehen.
Oh, diese Strapazen! Sabine und ich sind wohl ziemlich ausgehungert. Der vorbestellte Salat war einfach zu klein. Wir bestellen zusammen eine große Portion Pommes. Danach helfen wir noch bei den restlichen Kartoffeln und der Soße, die bei den Anderen übrig geblieben sind. Joachim gibt uns einen Spitznamen, den ich leider vergessen habe. ;-)
Nach Rückkehr zum Kloster sitzen wir noch in gemütlicher Runde im Garten hinter dem Zehnthaus.
Die Nacht ist ausreichend lang, aber die ungewohnte Umgebung lässt mich nicht ruhig schlafen.
Tag 2
Frühstück mit vielem, was ein Biker so begehrt. Kaffee, frische Brötchen, Käse, Wurst, Eier, Marmelade, etc..
Um 9:30 Uhr geht es los mit unbekanntem Ziel. Wir landen im Hafen von Otterndorf am Elbdelta.
Beste Gelegenheit für ein Gruppenfoto.
Bald sitzen wir wieder im Sattel unserer Maschinen und fahren Richtung Jork (auf gruseliger Strecke). Hier findet Event 2 statt. Die Besichtigung des Herzapfelhofes. Wir müssen allerdings erst auf einige verlorene Schafe warten. Hat da jemand seine/n Hintermann/-frau nicht im Spiegel gehabt?
Die Führung, die der Chef des Hofes selbst mit uns unternimmt, ist aufschluss- und lehrreich. Vom Traktor gezogen sitzen wir in fahrbaren Obsttransportkisten und machen eine kleine Rundfahrt durch die Apfelplantage. Ich gewinne ein neues Bild über das für uns ganzjährig kaufbare Obst. Ich hatte nur wenig Ahnung von dem ganzen Aufwand, der zu treiben ist, damit ein Apfel frisch bei uns Verbrauchern ankommt.
Im großzügig angelegten Speisesaal des Apfelhofes genießen wir natürlich Äpfel und so manchen Teller Erbsen-, Gemüse- oder Gulaschsuppe, oder auch ein Stück Kuchen.
Rückfahrt in unser Kloster-Domizil. Wir haben Zeit für ein Duschbad und schlüpfen in leichtere Kleidung. Es ist doch sehr warm geworden auf dem Motorrad.
Bevor wir zum Abendessen starten, hält uns der hiesige Pastor einen spannenden Vortrag über die kleine Kirche mit ihren außergewöhnlichen Fensterbildern und dem ebenso erwähnenswerten Altar. Hätte er uns nicht darüber erzählt, hätte wohl keiner von uns bemerkt, welche Komik in dieser kleinen Kirche versteckt ist. Das Talent des Pastors zur bildhaften Erzählung trägt vieles an Witz dazu bei. Zitat: „Hier bekommt jeder Jesus‘ Segen übergebraten.
Mit Großraumtaxen werden wir nach Otterndorf chauffiert und am Rande des Altstadtfestes zum Event 3 abgesetzt. lm Lokal ‘In de Grund‘ gibt es Leckeres à la carte. Heute ist Ollis Hunger groß. Seine Essenswünsche werden alle ohne Aufpreis erfüllt. (Da waren noch mehr mit großem Hunger, ich hab aber vergessen, wer.) Die Wirtin ist sehr großzügig, gibt sogar noch zwei Runden vom edlen Medemwasser (54 Vol.%) aus.
Ein kurzer Spaziergang über das Altstadtfest rundet den Besuch in Otterndorf ab. Wir fahren mit den vorbestellten Großraumtaxen zurück zum Kloster, gönnen uns zum Abschluss noch ein Getränk, und schon ist der zweite Tag an seinem Ende.
Tag 3
Die Frühaufsteher haben schon die Pferde gesattelt, als ich aus meinem Fenster in den Klosterhof schaue. Ich packe meine sieben Sachen und verstaue sie in den Koffern meiner V-Strom. Ein kurzes Frühstück und ein herzlicher Abschied von Nicole, der guten Seele des Hauses. Sie ist so freundlich und macht noch ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmern der Nord-Tour.
Die Rückfahrt beginnt bei bestem Wetter. Wir müssen die Weser kreuzen, wozu wir eine Fähre entern. Der Joachim ‘pays the ferryman‘, weil er der Finanzminister auf unserer Fahrt ist.
Zum Mittag werden wir schon auf Baumann‘s Hof in Kirchdorf erwartet.
Hervorragende Küche und sehr freundliche Bedienung zeichnen das Restaurant aus. Die hübsche Chefin des Hofes, Frau Unger, erzählt uns nach dem Essen etwas zu der Geschichte des Hofes. (Baumann's Hof)
Von hier steuern wir Event 4 an. Der Besuch im Heimatmuseum von Kirchdorf. Ein lohnender Besuch, weil sich im Museum eine umfängliche Sammlung von Alltagsgegenständen findet, an die sich einige von uns noch erinnern können.
Müde von der anstrengenden Fahrt, der Besichtigung und dem noch anstrengenderen Essen ist Sabine.
Dann gibt es auch noch Kaffee und selbst gebackenen Kuchen von den Damen des Museumsvereins. Es passt kaum noch was rein nach dem üppigen Mittagessen.
Von Kirchdorf leiten uns die Guides sicher nach Hause.
Auf dem IKEA-Parkplatz in Burgwedel verabschieden wir uns von einer sehr schönen Fahrt in toller Gemeinschaft.
Wir geben Franz-Josef ein dickes Lob für die hervorragende Organisation der Tour (und des Super-Motorradwetters?). Dank geht auch an die beiden Guides, die mit sicherem Blick auf den Navi alle Strecken gemeistert haben, auch wenn hier und da mal gewendet werden musste, weil das GPS-Signal uns einen Streich spielen wollte.
JT (08.08.2019)