Harztour 2019
Der Harz, bis ins Mittelalter Hart (‚Bergwald‘) genannt, ist das höchste Gebirge Norddeutschlands und liegt am Schnittpunkt der Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit einer Länge von 110 und einer Breite von 30 bis 40 Kilometern, seinen ausgedehnte Wäldern, tief eingeschnittenen Tälern, Flussläufen und Stauseen ist es ein Paradies für Wanderer, Fahrradfahrer und natürlich auch für uns Motorradfahrer.
Und so ist es auch kein Zufall, dass sich 13 Mitglieder des Motorradtreffs, fast auf den Tag genau nach einem Jahr, erneut zu einer verlängerten Tour in den Harz auf den Weg machten.
Petrus meinte es vorerst nicht gut mit uns, indem er erste Herbstvorboten mit Wolken, Regen und Wind auf den Weg schickte. Deshalb ging es, entgegen unserer ursprünglichen Planung, nach einem gemeinsamen Frühstück im EDEKA Markt Burgdorf zwei Stunden später in Richtung Harz los.
In Nettlingen stießen Gabi, Detlef und Eberhard zu uns und verpackt in Regenbekleidung ging es in großer Gruppe auf direktem Wege zum Torfhaus, unserem ersten Zwischenziel.
Unsere Hartnäckigkeit hinterließ Eindruck, Petrus hatte ein Einsehen, der Regen hörte auf, die Sonne kämpfte sich gelegentlich durch die Wolken, so dass wir am Torfhaus beschlossen, unsere ursprünglich geplante Route zum Hotel aufzunehmen und in den geplanten zwei Gruppen wellenförmig durch die schönen Kurven des Harzes in Richtung Wickerode zu fahren. Wie sich zeigte, eine sehr gute Entscheidung!
Die Zimmer wurden bezogen und beim obligatorischen Stiefelbier eröffnete uns der Wirt die Wetterprognose für den nächsten Tag, die besser aussah als unsere Wetterapps vorhersagten. Er sollte als Motorradfahrer und Kenner des Harzes Recht behalten.
Nach einer gemütlichen Runde am Abend mit einem sehr üppigen und schmackhaften Menü, dem einen oder anderen Bierchen und einem ausgiebigen Frühstück am Morgen, ging es für die beiden Gruppen zeitversetzt und bei guten Wetterbedingungen auf den Weg.
Die geplante Route musste vorab kurzfristig noch ein wenig geändert werden, da das Straßenbauamt mit einer neuen Baustelle auf der geplanten Tour kurzfristig zugeschlagen hatte. Immerhin führte das zu einem einmaligen Erlebnis, Volkers beliebte Schlaglochstrecke zwischen Allrode und Treseburg (siehe Harztour 2018) musste zumindest einmalig durchfahren werden.
Bei der geplanten Rast an der Pension & Gaststätte Waldesruh in Treseburg trafen sich beide Gruppen zu einem Kaffee und einem Stück Kuchen und die Treffen beider Gruppen an den Zwischenstopps funktionierten auch im weiteren Verlauf wie geplant.
Das Wetter spielte perfekt mit, so dass Heikos Gruppe beschloss, dem Josephskreuz bei Stollberg den Rücken zu kehren und statt dessen den 36 Kurven zum Kyffhäuser zu folgen.
Das dort erbaute Denkmal wurde zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet und ist mit seiner Höhe von 81 m nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands. Vermutlich war der historische Hintergrund jedoch nicht der Grund für den spontanen Besuch, das war wohl eher die bekannte „Thüringer Bratwurst“, die es am Fuße des Denkmals gibt und von der wohl mehrere verspeist wurden.
Die zweite Gruppe stattete dem Josephskreuz einen Besuch ab.
Das Kreuz liegt auf der Josephshöhe des Großen Auerbergs, der es letztendlich auch seinen Namen verdankt.
Der ursprünglich aus einer Holzkonstruktion bestehende Turm wurde durch Karl Friedrich Schinkel erbaut und brannte nach einem Blitzeinschlag komplett nieder. Die heutige Konstruktion aus Stahl nimmt in seiner Doppelkreuzform Bezug auf Schinkel und wurde in seiner Stahlfachwerkkonstruktion dem Eifelturm nachempfunden.
Den Aufstieg über die ca.200 Stufen ist bei entsprechendem Wetter lohnenswert, denn man hat einen tollen Ausblick über den Harz, aber diesmal haben wir uns dies erspart.
Da das Wetter umzuschlagen drohte, machte sich die Gruppe auf den Weg in Richtung Hotel.
Zurück im Hotel und nach dem obligatorischen Stiefelbier verbrachten wir nochmals einen schönen Abend bei einem tollen Buffet und guten Getränken. Der Abend verlief harmonisch, es wurde gefachsimpelt, gelacht und die Zeit verging wie immer viel zu schnell.
Die Rückfahrt selbst ließ wettertechnisch nicht viel Gutes erwarten, Sturmtief „Mortimer“ war im Anmarsch und hatte Regen und Sturmböen im Gepäck. Also beschlossen wir, auf kürzestem Wege über die B4 und B6 in Richtung Heimat zu fahren. Die eine oder andere schöne Kurve konnten wir noch bei trockenem Wetter genießen bevor uns dann der Regen ereilte.
Nach einer kurzen Rast am Torfhaus ging es dann auf der Standardstrecke über Grasdorf und Hoheneggelsen nach Burgdorf bzw. die entsprechenden Heimatorten, an denen alle wohlbehalten ankamen.
Zusammenfassend würde ich sagen, wir hatten wieder eine schöne Tour. Das Wetter hat über weite Strecken mitgespielt und für das nächste Fahrsicherheitstraining haben wir bereits ein Thema – Schräglagenfahrt bei Nässe.
Vielen Dank an Detlef B. und Joachim W. für die Bereitstellung der Bilder und an Heiko, der als zweiter Guide zur Verfügung stand.
VH (01.10.2019)